Wiederholt sich die Geschichte?
Durch den Kauf von Aktien werden die Käufer: innen zu Aktionär: innen, also zu Miteigentümer: innen einer Aktiengesellschaft. Somit profitieren sie von Wertsteigerungen des Unternehmens und Dividendenausschüttungen, tragen jedoch auch das Kursschwankungsrisiko und riskieren den Verlust ihres eingesetzten Kapitals, zum Beispiel im Fall einer Insolvenz.
Aktien boomen wieder. 2020 gab es 12,4 Millionen deutsche Aktionär: innen. Im Vergleich zum Vorjahr setzen mehrere Millionen neuer Anleger: innen auf Aktien, ETF und Fonds. Viele Deutsche haben die freie Zeit während der Corona Pandemie genutzt, um sich mit Aktien und ETF zu beschäftigen. Zudem machen Smartphone-Broker den Zugang zu den Aktienmärkten noch einfacher und günstiger als Onlinebanken. Inzwischen liegt die Anzahl der Aktionär: innen fast auf dem Niveau 2001, kurz vor dem Platzen der dot.com Blase.
An dieses Ereignis werden sich insbesondere Männer und Frauen, die ihren vierzigsten Geburtstag bereits gefeiert haben, noch mit Schrecken erinnern.
12,9 Millionen Deutsche hatten 2001 Geld in Aktien angelegt. Das Internet entwickelte sich gerade, soziale Netzwerke gab es noch nicht. Die „Influencer“ von damals verschickten Börsenbriefe mit zweifelhaften Empfehlungen und schürten die Hoffnung auf Rekordgewinne. In den Jahren 1999 und 2000 gingen 20x so viele Unternehmen an die Börse wie im wachstumsstarken Börsenjahr 2018. Der Neue-Markt-Index stieg von 1.000 Punkten auf seinen Höchststand von knapp 10.000 Punkten. Die Zahl der Aktionäre: innen in Deutschland war so hoch wie nie zuvor. Einer der Höhepunkte der damaligen Entwicklung wurde zu ihrem Tiefpunkt: Manfred Krug motivierte viele Deutsche zum Kauf von Telekom-Aktien. Als die Blase platzte, stürzte der Kurs der T-Aktie ab und viele Anleger: innen verloren ihr Geld.
Deutliche Unterschiede zwischen dem aktuellen und dem New Economy Boom am Aktienmarkt, Parallelen beim neuen Geschäftsmodell „Blockchain“
Seit einigen Jahren steigt die Zahl der Aktionäre: innen kontinuierlich an und zieht sich inzwischen durch alle Altersgruppen. Ältere Anleger: innen investieren mit Blick auf den Ruhestand und als Alternative zum Sparen. Sie wissen inzwischen, dass Marktkurse langfristig steigen und bereuen den vorzeitigen Ausstieg bei früheren Investments. Investitionen in ETF und Fonds überwiegen spekulative Aktienkäufe.
Außerhalb der Aktienmärkte erinnern Spekulationen mit Krytowährungen und Tokens an die Glücksspiele am Neuen Markt. Wetteten vor 2000 „alle“ auf das neue Geschäft mit dem Internet, träumen Anleger heute vom Geschäftsmodell Blockchain, dem Datenprotokoll, auf dem sowohl Kryptowährungen als auch Tokens basieren. Noch ist offen, welche Anbieter sich langfristig durchsetzen werden und welche für immer vom Markt verschwinden.
Privatanleger: innen, die die Grundlagen der Geldanlage verstehen, profitieren
Laut Wirtschaftswoche gehen Experten davon aus, dass sich der derzeitige Trend am Aktienmarkt fortsetzen wird. Es lohnt sich, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Im Internet informieren Videos, Anlegergruppen, Blogs und Social Media Postings über die „besten“ Aktien und Strategien. Doch laut Wirtschaftswoche vom 6.10.21 „Und es hat Boom gemacht“ fehlen bei einem Großteil der Nutzer: innen wesentliche Grundlagen, um Finanzentscheidungen und deren Konsequenzen zu verstehen. „Mehr als jeder Fünfte konnte nur drei von insgesamt zwölf Fragen richtig beantworten. Insbesondere bei Themen wie Aktienfonds und mittelfristiger Geldanlage liegt weit mehr als die Hälfte der Befragten mit ihren Antworten daneben.“
Es zahlt sich aus, in Grundlagenwissen zur Geldanlage zu investieren, wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen und Entscheidungskompetenz in Geldanlagefragen aufzubauen.
Falls Sie Ihr Wissen über Aktien, ETF, Fonds überprüfen, auffrischen und eventuelle Lücken schließen oder negative Geldanlage-Erfahrungen verarbeiten, es dieses Mal besser machen möchten, kontaktieren Sie mich für ein Kennenlerngespräch.
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